Was ist Punk?

Punk, was verstehst du darunter?
Wenn viele Leute den Begriff hören, denken sie an zerrissene Kleidung, freche Jugendliche ohne Regeln, an grelle Haare und laute Musik. Doch das ist nur die Oberfläche.
Für mich ist es keine Mode und kein festgelegter Sound. Es ist die Entscheidung, nicht alles zu akzeptieren, was man vorgesetzt bekommt. Es ist der Widerstand gegen das Bequeme, das Angepasste, das Stumme. Es bedeutet, den eigenen Kopf einzuschalten, auch wenn es unbequem wird.
Logical Voice klingt nicht immer nach klassischem Punk. Manchmal ist es elektronisch, manchmal dunkel, manchmal fast orchestral. Doch in jedem Text, in jeder Zeile steckt ein Stück Anarchie. Es heißt: Dinge beim Namen nennen, auch wenn sie nicht schön klingen. Es heißt, sich nicht an die glatte Oberfläche zu verkaufen, sondern die Risse sichtbar zu machen.
Es ist kein Kostüm, das man anzieht. Es ist eine Haltung, die bleibt – egal, ob die Musik schreit, flüstert oder singt.
Diese Haltung ist nicht nur eine Rebellion nach außen, sie ist auch ein Kampf im Inneren. Sie fragt: Wie viel Wahrheit halte ich aus? Wie viel Unbequemes bin ich bereit, selbst zu tragen?
Anarchie bedeutet nicht Chaos um des Chaos willen. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für die eigenen Worte, für das eigene Handeln. Wer aufsteht und laut ist, muss auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.
Und genau da beginnt der Kern meiner Musik: Sie muss nicht jedem gefallen. Sie ist ehrlich, unbequem und manchmal sperrig. Sie ist ein Spiegel, in dem man auch die Schatten sehen kann. Manche Texte sind dabei nichts anderes als ein Spiegel meiner Seele – roh, ungefiltert, verletzlich. Wer genau hinhört, erkennt darin nicht nur Haltung, sondern auch Wunden, Sehnsucht und Zweifel.
Viele suchen Harmonie und Leichtigkeit. Ich suche die Risse, weil nur durch sie das Licht fällt.
Das Leben ist nicht immer heile Welt. Das überlasse ich den Schlagern, die alles bunt anmalen, auch wenn dahinter tristes Grau liegt. Meine Texte gehen einen anderen Weg. Sie sprechen über Brüche, über Verluste, über die Fragen, die keiner stellen will. Nicht, um alles schlechtzureden – sondern um ehrlich zu bleiben.
Denn Ehrlichkeit ist lauter als jeder Refrain, der die Wirklichkeit übertüncht.
Am Ende bleibt die Frage: Sind wir nicht alle ein bisschen Punk?
Jeder, der schon einmal „Ja“ gesagt hat, obwohl er „Nein“ meinte, weiß genau, wovon ich spreche. Wir machen es nicht mehr allen recht.
Manche lassen sich nicht verbiegen, auch wenn es leichter gewesen wäre. Andere haben den Mut, einfach anders zu sein.
Vielleicht steckt in jedem von uns dieser Funke – mal laut, mal leise, aber immer da.
Und manchmal reicht schon dieser Funke, um die Dunkelheit zu sprengen.